[Extractivism Lecture Series #7] Farzanegan - Oil and Middle Class in Iran

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Abstract:
In dieser Studie werden die Auswirkungen der #Öleinnahmen auf die Größe und das Einkommen der #Mittelschicht im #iran untersucht. In Anlehnung an Kharas (2017) wird ein absolutes Maß verwendet, um die Mittelschicht als diejenigen zu definieren, die zwischen 11 und 110 US-Dollar pro Tag verdienen (2011 PPP). Die Studie verwendet jährliche Zeitreihendaten für den Zeitraum 1965-2017 und ein vektorautoregressives (VAR) Modell zusammen mit Impulsantwort- und Varianzzerlegungsanalysen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Reaktion der Mittelschicht auf positive Öleinkommensschocks im #Iran positiv und signifikant ist. Ferner wird gezeigt, dass die Kanäle des internationalen ölunabhängigen Handels, des Dienstleistungssektors und der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung für das Verständnis der Beziehung zwischen dem Öleinkommen und der Mittelschicht im Iran wichtig sind. Diese Ergebnisse sind robust, wenn man andere Kanäle im Zusammenhang mit dem Öleinkommen und der Mittelschicht sowie alternative Definitionen des Einkommens der Mittelschicht auf der Grundlage relativer Maße aus den iranischen Haushaltserhebungen über Einkommen und Ausgaben berücksichtigt.

Kurzbiographie:
Prof. Dr. Mohammad Reza Farzanegan ist Professor für Wirtschaft des Nahen und Mittleren Ostens am CNMS & Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Philipps-Universität Marburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die politische Ökonomie natürlicher Ressourcen, empirische Entwicklungsökonomie, Ökonomie von Sanktionen und empirische Institutionenökonomie.
Weitere Informationen finden Sie unter
https://extractivism.de/extractivism-lecture-series/oel-und-mittelschichten-im-iran/

Die Ringvorlesung:

#Rohstoffe und #Klimawandel stehen in einem eigentümlichen Verhältnis: Einerseits sind #Gesellschaften auf Rohstoffe angewiesen. Aus Rohstoffen wird #Energie gewonnen und Rohstoffe liefern die Vorprodukte für Produktion und Konsum. Nach wie vor sind Rohstoffe eines der wichtigsten Schmiermittel der #Weltwirtschaft. Mehr als 100 Länder haben sich auf die Gewinnung und den Export von Rohstoffen spezialisiert. Rohstoffe haben direkten Einfluss auf den #Lebensunterhalt von mindestens einem Viertel der Weltbevölkerung. Ohne Rohstoffe ist die derzeitige #Welt nicht denkbar. Andererseits ist die #Extraktion von Rohstoffen „dirty“. Naturräume werden durch Rohstoffproduktion zerstört und die #Klimaerwärmung insbesondere durch fossile Rohstoffe befeuert. Die #Abhängigkeit von Rohstoffen bringt weitere Probleme mit sich, wie nicht nur in Krisen innerhalb rohstoffexportierender Länder deutlich wird, sondern nicht zuletzt in der derzeitigen #geopolitischen Situation zum Ausdruck kommt.
Schon jetzt ist absehbar, dass die globale Bedeutung von Rohstoffen in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. Anstrengungen, die Energiewende nachhaltig zu meisten und damit den Klimawandel mitzugestalten erfordern es, Rohstoffen einen besonderen Stellenwert einzuräumen. Die angestrebte Energiewende zum Zweck der nachhaltigen Klimapolitik wird hierbei die Rohstoffgrundlagen der Weltökonomie massiv verändern. Dies bedeutet nicht nur tiefe #Wandlungsprozesse für die Länder des #Globalen_Nordens, sondern hat auch schwerwiegende Auswirkungen für viele Länder des #Südens, die von Rohstoffexporten abhängen. Damit wird die bestehende Struktur des internationalen Systems und der Weltwirtschaft herausgefordert.
Die Ringvorlesung wendet sich diesem Problemkontext zu und nähert sich den Fragen zunächst aus der Perspektive #Lateinamerikas und dem #Maghreb. Die Beiträge fokussieren auf das Verhältnis von Rohstoffen und Klimawandel aus empirischer, regionaler und/oder theoretischer Perspektive. Sie werden dadurch verbunden, dass sie nicht nur die Risiken des Verhältnisses von Rohstoffen und Klimawandel analysieren, sondern auch Möglichkeiten und Chancen ausleuchten.
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